Friedhof de Laeken in Brüssel
Im Brüsseler Stadtteil Laeken, zwischen dem Chateau Royal de Laeken und Heysel befindet sich der Friedhof des eigentlichen Brüssel.
Um 1275 wurde auf dem Platz des heutigen Friedhofs die erste Kirche erbaut. Den Chor kann man inmitten der Grabstätten besichtigen. Die Jungfrau Maria wurde dort als
"Trösterin der Betrübten" angefleht, und der Legende nach soll sie selbst Ausrichtung und Größe der ersten Kirche mit einem Golddraht angegeben haben.
Belgiens erste Königin, Louise Marie von Orleans verehrte die "Gottesmutter von Laken" und äußerte deshalb in ihrem Testament den Wunsch, hier begraben zu werden.
1850, nur wenige Tage nach dem Tod der Herrscherin, fasste König Leopold I. gemeinsam mit der Regierung den Entschluss, für die Angehörigen seiner Dynastie aus dem Hause Sachsen-Coburg-Gotha eine neue Grabkirche errichten zu lassen. Am 07. August 1872 wurde die Kirche, obwohl noch nicht ganz fertig, feierlich eingeweiht. Obwohl diese Kirche niemals den Rang eines besonderen Monuments erhielt, besitzt sie für die Bevölkerung doch großen Symbolwert, weil viele Mitglieder der königlichen Familie sowie der beliebte Kardinal Cardijn hier ihren ewigen Ruheplatz gefunden haben. Der Zugang zur Krypta mit den Königsgräbern befindet sich hinter dem Hauptaltar der Kirche.
Während der Bau von Notre-Dame de Laeken nur schleppend voranging, entwickelte sich der angrenzende Friedhof zum Ende des 19. Jahrhunderts dagegen stürmisch. Nur allzu
gern wollten Adelige und Politiker, Bankiers und Großindustrielle ihre letzte Ruhestätte im Schatten der königlichen Krypta wissen.
Der Friedhof ist überwiegend eine große Steinwüste, bestehend aus Kapellen, Sarkophagen, Marmorkreuzen und Statuen, die teilweise ziemlich marode sind. Engel und Frauenskulpturen beklagen Generäle,
Künstler und Bürger.
Bedeutende Persönlichkeiten wie die Architekten Joseph Poeleart und Alphonse Balat, die Schriftsteller Michel de Gheldrode und Alfred Bogaerd und die Operndiva Marie Felicite Garcia, genannt Malibran, liegen hier begraben.