London Highgate Cemetery East

 

Durch den rapiden Bevölkerungsanstieg in London um 1800 kam es zwangsläufig zu Engpässen was die Begräbnisstätten betraf. Friedhöfe und Begräbnisstätten wurden zwischen Geschäften, Häusern und Tavernen überfüllt.  Bestatter, verkleidet als Geistliche führten unberechtigte und illegale Bestattungen durch. Es musste etwas geschehen, und 1832 wurde beschlossen, zusätzlich zu den bereits vorhandenen Friedhöfen, sieben weitere Friedhöfe im Stadtgebiet einzurichten. Diese viktorianischen Friedhöfe sind heute bekannt als Magnificent Seven: Kensal Green, West Norwood, Highgate, Nunhead, Brompton, Abney Park und Tower Hamlets.

Am 20. Mai 1839 wurde der Londoner Friedhof Highgate durch den Right Reverend Charles James Blomfield, Lord Bischof von London eingeweiht.

Highgate Cemetery, im Norden der Stadt, wird von vielen als der schönste Friedhof der Magnificent Seven angesehen. Tatsächlich ist es ein Juwel, vielleicht auch am bekanntesten dadurch, das hier Karl Marx sein Ruhestätte hat.

Innerhalb von knapp 20 Jahren war die bestehende Fläche bereits ausgelastet, so dass der Friedhof um weitere zwanzig Hektar auf der anderen Seite der Swain Lane erweitert werden musste. Dieser neue Teil, der heute als East Cemetery bekannt ist, wurde 1856 eröffnet. Ein Tunnel unter Swain Lane verbindet die beiden Friedhofsareale.   
Die erste Bestattung im East Cemetery fand am 12. Juni 1860 bei der Beerdigung von Maria-Anne Webster, der 16 Jahre alte Tochter eines örtlichen Bäckers. Zu diesem Zeitpunkt gab es über 10.400 Gräber innerhalb des älteren Teil des Friedhofs.


Der Verein Friends of Highgate Cemetery (FOHC) kaufte in den späten siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts das kunsthistorisch interessantere westliche Gräberfeld und rettete es so vor der Einebnung durch Planierraupen, 1981 befanden sich schließlich beide Teile in vollem Besitz der FOHC. Um die Erhaltung des Friedhofs zu ermöglichen, ist der Besuch kostenpflichtig. Noch in Funktion ist das östliche Gräberfeld. Der westliche Teil kann nur im Rahmen einer regelmäßig stattfindenden Führung besichtigt werden.

Highgate hat ca. 52.000 Grabsteine auf denen über 166.000 Namen eingraviert sind. Über 60 Grabstaetten sind denkmalgeschützt. Vieles ist verfallen, marode, überwachsen oder unter den Bäumen verschwunden, aber genau das trägt zur morbiden Atmosphäre bei. Die Stimmung auf dem Highgate East hat was von Götterdämmerung.