Wolschaner Friedhöfe Prag ( Olšanské hřbitovy ) Tschechien

Der größte Friedhof Prags verdankt seine Gründung dem Wüten der Pest im Jahr 1679. Um vor zukünftigen Seuchen zu schützen, wurden einige sehenswerte Kapellen auf dem Gelände erbaut - was jedoch nur bedingt Erfolg hatte. Als durch Kaiser Joseph II. auch in Prag Begräbnisse in der Innenstadt verboten wurden, wurden Bestattungen in Olšany ab Ende des 18. Jahrhunderts zur Norm für die Bewohner der Prager Alt- und Neustadt, wodurch das Areal mehrfach erweitert werden musste. Die bis 1945 Prag dominierende Zweisprachigkeit findet auf den Friedhöfen in Olšany ihr Abbild: deutsche, tschechische und deutsch-tschechische Gräber und Grüfte finden sich nebeneinander. Bis zu zwei Million Menschen sollen seit seiner Gründung bis heute auf dem Friedhof bestattet worden sein. Sowohl im Hinblick auf die Zahl der hier beigesetzten Menschen als auch im Hinblick auf seine Ausdehnung von über 50 Fußballfeldern ist die Grabanlage die größte Tschechiens. Der Plural ergibt sich aus der Tatsache, dass die Friedhofsanlagen  sich aus insgesamt zwölf Friedhöfen zusammensetzen. Leider sind viele der Gräber in schlechtem Zustand, da der Zahn der Zeit an ihnen nagt.  Besonders fallen auf dem Friedhof die vielen weißen Bildpausen auf den schwarzen Grabsteinen auf, die den Verstorbenen ein Gesicht geben. Einige Urnen befinden hinter Glasfenstern in Fächern, von denen viele mit bunten Blumen und Familienfotos verziert sind. Diese sind gleich hinter den Friedhofsmauern an der Vinohradská, nahe des Haupteingangs.