Innerer Katholischer Friedhof Dresden
Noch im 17. Jahrhundert waren im protestantisch geprägten Dresden katholische sowie auch jüdische Friedhöfe verboten. Das änderte sich erst mit der Konvertierung August des Starkens zum Katholizismus, der jedoch trotzdem Oberhaupt der protestantischen Landeskirche blieb. Auf Grund eines Dekrets August des Starken vom 2. Oktober 1720 wurde der Friedhof an der Friedrichstraße angelegt. Ursprünglich sollte er nur als Begräbnisplatz für die Angehörigen des Hofstaates der Gemahlin seines Sohnes, Maria Josepha von Österreich dienen, wurde jedoch 1723 für alle Katholiken des Hofes freigegeben. Die erste Beerdigung fand am 16. Februar 1724 statt. Ab 1738 durfte hier jeder Bürger katholischen Glaubens beerdigt werden. Deshalb machten sich bereits 1740 und 1742 Erweiterungen erforderlich. Um 1740 wurde das Torhaus an der Friedrichstraße 54, in dem sich auch die Wohnung des Totenbettmeisters befand, errichtet. Mit der dritten Erweiterung 1842 auf seine heutige Grösse, erhielt der Friedhof dann eine Friedhofskapelle, die Michaelskapelle, die 1914 noch einmal einen Anbau erhielt, in dem die Kreuzigungsgruppe Balthasar Permosers aufgestellt wurde. Aufgrund zahlreicher Grabmale des Barock, Rokoko und Klassizismus zählt er zu den kulturhistorisch bedeutendsten Friedhöfen im Dresdner Raum. Die Anlage gehört zu den Kulturdenkmälern der Dresdner Friedrichstadt.