Johannisfriedhof Dresden

1875 erwarb die Stadt im Tännicht einige Parzellen Land, um hier einen neuen Friedhof anzulegen, als Ersatz für die aufgegebenen Friedhöfe der evangelischen Johannes-, Frauen- und Kreuzkirchgemeinden von Dresden. Gegenüber allen Bürgerprotesten wurde der neue Johannisfriedhof am 16. Mai 1881 feierlich eingeweiht. Die erste Beerdigung fand am 17. Juli desselben Jahres statt. Mit seinen 24,6 ha war der Johannisfriedhof bis zur Anlegung des kommunalen Heidefriedhofs 1934 der größte Dresdner Friedhof. Für das Wegenetz diente der Wiener Zentralfriedhof als Vorbild. Ein besonderes Wahrzeichen ist die 1894 durch Paul Wallot (1841-1912) im Stil der Neorenaissance geschaffene Kapelle mit imposanter Kuppel. Im Jahr 1909 erhielt der Friedhof dann seine Umfriedung in Form einer Sandsteinmauer. Die prächtigen Hauptwege beeindrucken durch ihre prunkvollen Grabdenkmäler vor allem aus der wilhelminischen Ära. Bedeutende Bildhauer und Architekten, beispielsweise Max Klinger (1875–1920), Robert Diez (1844–1922) und Johannes Schilling (1828–1910), schufen zahlreiche imposante Grabdenkmäler, die den Wohlstand des Dresdner Bürgertums in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg dokumentieren.