St.Pauli Friedhof Dresden

Der St.-Pauli-Friedhof ist einer der größten Friedhöfe Dresdens. Er befindet sich im Dresdner Norden zwischen Hechtstraße, Hammerweg und Stauffenbergallee in der nördlichen Dresdener Vorstadt am Fuße der Hellerberge und gehört mehreren Kirchgemeinden in Dresden. Der Friedhof ist terrassenförmig angelegt und bietet mit rund 12 Hektar Platz für rund 30.000 Gräber. Nachdem der Innere Neustädter Friedhof  für die stark angewachsene Bevölkerung der Dresdner Neustadt zu klein geworden war, entschloss man sich um 1860 zur Anlage eines neuen Begräbnisplatzes. Am 23. Mai 1862 wurde das zunächst als Neuer bzw. Äußerer Neustädter Friedhof bezeichnete Areal geweiht. Die erste Beisetzung fand am 21. Mai 1862 statt. Das Grab des mit nur 29 Jahren verstorbenen Maurers Preller ist noch erhalten. Zeitgleich entstand eine kleine Kapelle mit Totenhalle nach einem Entwurf des Architekten Carl Adolph Canzler. Um 1900 war das Areal des Friedhofs zu klein geworden. Es erfolgte eine Erweiterung des Geländes in östlicher Richtung bis zur Stauffenbergallee (heutige Felder AII–UPII). Beim Verkauf des Geländes durch die Staatsforstverwaltung Klotzsche erwarb sich Graf von Marschall besondere Verdienste, so dass ihm zu Ehren die Marschalleiche gepflanzt wurde, die sich noch heute am Gräberfeld BII befindet. 1910/11 errichteten die Dresdner Architekten Schilling & Gräbner eine Feierhalle, die eine Orgel der Firma Jehmlich erhielt. Hinzu kam die mit farbigen Terrakottaziegeln von Karl Groß und einem für die damalige Zeit modernen Lastenaufzug ausgestatte Totenhalle. Beide Gebäude wurden in den letzten Jahren saniert und stehen unter Denkmalschutz. Im oberen neuen Friedhofsbereich wurden ab 1914 Waldparzellen angelegt, die heute von Efeu überwachsen sind. In den 1920er Jahren fanden erste Urnenbeisetzungen statt. Da in den vergangenen Jahren die Zahl der Erdbestattungen stetig zurückging und die Unterhaltung des Friedhofes für den Neustädter Friedhofsverband, zu dem auch der Innere Neustädter Friedhof und der Markusfriedhof gehören, zu teuer wurde, entschloss man sich Ende 2015 zur Stilllegung des St.-Pauli-Friedhofes. Künftig werden hier nur noch Beisetzungen von Ehepartnern in bereits bestehenden Gräbern möglich sein. Die Anlage des Friedhofs soll jedoch auf Dauer erhalten bleiben.