Urnenhain Dresden Tolkewitz

Der Städtische Friedhof und Urnenhain  ist ein Waldfriedhof im Dresdner Stadtteil Tolkewitz, auf dem ausschließlich Urnenbestattungen stattfinden und mit einer Größe von 70.500 Quadratmetern der sechstgrößte Friedhof Dresdens. Mit dem Bau des heute unter Denkmal- schutz stehenden Krematoriums entstand bereits im Jahre 1911 der Urnenhain. Die erste Einäscherung fand am 22. Mai 1911 statt.

Der Urnenhain Tolkewitz ist ein Kulturdenkmal mit geschichtlicher, künstlerischer und landschafts- gestaltender Bedeutung. Mit dem Bau des Krematoriums erarbeitete der Dresdner Architekt Willy Meyer einen Entwurf zur architektonischen Gestaltung des Urnenhains. Um den künstlerischen Gesamteindruck von Krematorium und Urnenhain zu erhalten, wurden bereits 1913 Richtlinien verabschiedet, die das Friedhofsgelände unter Beibehaltung des stimmungsvollen Eindrucks der Natur formen sollten. Alle Gräber und Denkmale mussten dem hainartigen Charakter entsprechen. Die Grabmale waren aus hellen einheimischen Materialien zu fertigen und werksgerecht zu bearbeiten. Der Friedhof sollte sich von den bisherigen Friedhöfen seiner Zeit mit industriell gefertigten, importierten und meist polierten Hartgesteinen deutlich unterscheiden.  So wurden im Urnenhain die Ideen der Friedhofsreformbewegung umgesetzt, welche die Sehnsucht nach traditionellen Lebensformen und einer Wiederbelebung von Brauchtum und Heimatverbundenheit verknüpfen.  Im Urnenhain können in besonderer Weise die Formenvielfalt und stilistische Varianten von Urnen beobachtet werden.

Die Umgestaltung und Erweiterung der Anlage geschah ab 1923 durch den damaligen Leiter des Hochbauamtes Paul Wolf. So entstanden 1924 das Rosarium, 1926 das Kolumbarium sowie ab 1928/29 der Neue Park mit der Terrassenanlage und dem Teich der Tränen. Auf dem Gelände des Friedhofes befinden sich viele einzigartige, unter Denkmalschutz stehende Gedenk- und Familiengrabstätten.