St.Johann Friedhof Saarbrücken

 Der Friedhof der bis 1909 eigenständigen Stadt St. Johann, heute Stadtteil von Saarbrücken, stellt aufgrund seines reichen Bestands an historischen Grabmalen und alten Gehölzen ein herausragendes Sepulkraldenkmal der Saarregion dar. Mit seinen Familiengrabstätten mit kunstvollem bildhauerischen Schmuck, lebensgroßen Steinfiguren und turmartigen neogotischen Epitaphen steht er zum großen Teil unter Denkmalschutz. Der von Stadtbaumeister Hugo Dihm geplante, zunächst rund vier Hektar große überkonfessionelle Friedhof wurde 1883 eröffnet. 1897 erhielt er ein Wärterhaus und eine kleine Leichenkammer, davor nutzte man die Leichenhalle des Vorgängerfriedhofs. 1908 erweiterte man den Friedhof um zwei Hektar nach Nordosten. 1917 wurde er, nach Eröffnung des Saarbrücker Hauptfriedhofs, geschlossen. Beigesetzt wurde lediglich noch in bestehende Familien- und Rabattengräber. Ab 1933 wurden Reihengräber abgeräumt, die Anlage erhielt teilweise parkartiges Gepräge. Bei Metallsammlungen entfernte man 1939 viele Grabeinfassungsgitter, der Krieg brachte weitere Zerstörungen. In der Nachkriegszeit gärtnerisch umgestaltet, wurde der Friedhof 1984 für Aschebeisetzungen wiedereröffnet. Anders als im auf der anderen Saarseite gelegenen Alt-Saarbrücken lebten in St. Johann viele Katholiken. Die legten mehr als die Protestanten Wert auf bildliche Darstellungen, Monumente, Statuen und religiöse Kunst. Davon ist auch die Anlage des St. Johanner Friedhofs geprägt.