Hauptfriedhof Mainz

Schon in römischer Zeit bis ins  8. Jhd. n. Chr. war das Gelände des heutigen Hauptfriedhofes für Begräbnisse genutzt worden. Anfang des fünften Jahrhunderts erlitt angeblich Aureus an dieser Stelle den Märtyrertod. Zeitweise stand hier eine Kapelle.  Der Bürgermeister Franz Konrad Macké (1756; † 1844) ließ 1803 den neuen zentralen, christlichen Friedhof auf einem Grundstück in Zahlbachtal – wegen der Ruhestätte von Aureus auch als “Heiliges Tal“ bekannt – anlegen, welches bis dahin noch dem Kloster Dalheim bei Mainz angeschlossen war. Das ursprünglich annähernd rechteckige Areal maß damals elf Morgen, verfügte allerdings über keine Wege. In der nordöstlichen Ecke des Friedhofes befand sich eine bezaubernde Trauerhalle aus Holz. Ihr Bau im Jahr 1804 galt damals deutschlandweit als Unikum. Leider fiel sie 1945 genauso wie die Aureuskapelle den Bombenangriffen der Alliierten zum Opfer.

Auf dem heute 2 km²  grossem Friedhofsgelände befinden sich zwei Krematorien:  Das ältere, 1903 eingeweihte Krematorium, eins der ersten seiner Art, wurde 2010 aus Umweltgründen stillgelegt und im Gegenzug dafür ein Neues in Betrieb genommen. Zahlreiche Grabdenkmäler aus den vergangenen Jahrhunderten machen den Friedhof  für historisch und kunstgeschichtlich Interessierte besuchenswert. Bemerkenswert sind insbesondere die beiden Gruftenwege mit Gruftanlagen bedeutender Mainzer Familien.